Die Welpen zeigen noch kein Bedürfnis nach Sozialkontakt. Sie sind noch blind und der Geruchssinn ist noch schlecht ausgebildet. Durch die Zitze der Hündin wird bei den Welpen Lecksaugen ausge- löst. Typisch für diese Phase ist das "Kreiskriechen". Die Welpen bewegen sich nicht geradeaus vorwärts, sondern in Kreisen. Das bewirkt, dass sie sich nicht zu weit von der Mutter entfernen.
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Die Sinne des Welpen erwachen. Ab dem 12. Tag öffnen sich die Augen und die Gehörgänge. Ab dem 17. ist die Riechfähigkeit ausgeprägt. Die engere Umwelt wird entdeckt. Wichtig istr der Umgang mit der Mutter und den Geschwistrern.
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Prägung ist ein Lernvorgang, der nur in einem bestimmten Lebensabschnitt erfolgen kann. Be- stimmte Objekte erhalten eine bestimmte Bedeutung für das Tier. Versäumnisse oder Fehler in dieser Phase können nur mehr schwer korrigiert werden. Der Welpe muss Körperkontakt mit Artgenossen, Erwachsenen und Kindern haben, damit er sie später in sein Sozialverhalten einbezieht. Ist dies nicht der Fall, wird der Welpe später Angst oder Aggressionen zeigen. Abwechslungsreiche Fütterung ist ebenfalls wichtig, da auch eine Prägung auf bestimmtes Futter möglich ist. Auch der sogenannte "Milchtritt" wird als "Pföteln" beibehalten. Wenn der Hund etwas will, stößt er den Besitzer mit der Pfote. Die Welpen lernen die Demutsgebärde und zeigen schon Schwanzwedeln, Schwanzklemmen, Fellsträuben, Anlegen der Ohren und Knurren.
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wildlebenden Rudel übernimmt der Rüde in dieser Entwicklungsphase eine wichtige Rolle bei der Erziehung der Jungen. Im Zuge von Meutespielen spielt der Rüde das Beutetier und lässt sich auch fangen, wobei der Schwierigkeitsgrad stetig gesteigert wird. Er belegt auch Gegenstände mit "Tabus" und bei Nichteinhaltung durch den Welpen wird dieser durch kräftiges Beuteln zurecht- gewiesen. Der Welpe legt sich auf den Rücken (Demutsgebärde). Dass die Welpen die Autorität des Erziehers anerkennen, drücken sie durch Anstoßen mit der Schnauze, Pfotegeben und Belecken des Mundwinkels aus. In Kampfspielen lernen die Jungen, wie grob man untereinander agieren darf. Durch Quietschen wird dem Angreifer gezeigt, dass er zu grob war. Dieses Ausdrucksverhalten wird ergänzt durch das Abwehrschnappen. Während der Sozialisierungsphase ist der Welpe gewöhnlich schon bei seinem neuen Besitzer. Es ist jetzt an der Zeit sich zu überlegen, was der der Hund in Zukunft wird tun dürfen und was nicht. Unarten sehen bei einem Welpen entzückend aus, beim erwachsenen Hund aber sind sie eine Plage. Die geeigneten Mittel, um einen jungen Hund in die Schranken zu weisen, sind Ignorieren, Durchbeuteln an der Nackenfalte, und wenn er beim Spielen allzu wild geworden ist, Abbruch des Spieles. Die Lernfähigkeit des Welpen sollte spielerisch genützt werden. Dressurakte in diesem Alter können den Hund überfordern und zu späterer Wesens- schwäche führen. |
In diesem Zeitraum wird die Stelle der Rangordnung innerhalb des Rudels (der Familie) festgelegt. Hier ist darauf zu achten, dass der Welpe zum Beispiel auch Kleinkinder nicht als gleichrangig be- trachtet, sondern als Ranghöhere akzeptiert. Der Besuch eines Welpenkurses (die meisten Ab- richteplätze bieten Welpenkurse an) ist besonders bei einzeln gehaltenen Hunden anzuraten, denn dadurch kann erreicht werden, dass sich der erwachsene Hund seinen Artgenossen gegenüber normal verhält.
Stubenreinheit möglich |
Der Rüde beginnt mit Markierverhalten. Jetzt ist besondere Aufmerksamkeit und konsequente Erziehung gefragt.
Der Hund sollte erst mit 6 Monaten zu Fuß vom Haus weggeführt werden. Lernt er zu früh die nähere Umgebung als sein Revier kennen, neigt er später eher zum streunen. |
Der Junghund könnte versuchen, die Rangordnung in Frage zu stellen |
Große Aufmerksamkeit ist von Nöten. Über eine Kastration sollte nachgedacht werden, besonders, wenn die Hunde in der Hitzezeit sichtbar leiden.
Eine Trächtigkeit kann bei ungewollter Deckung zwischen dem 1. u. dem 5. Tag durch den Tierarzt mittels Spritzen verhindert werden. Die Läufigkeit dauert 3-4 Wochen und kommt etwa alle 6 Monate. |
Zu harte, inkonsequente Erziehung: Der Hund lehnt sich auf, ihm fehlt das Urvertrauen zum Herrn.
Zu weiche, inkonsequente Erziehung: Es fehlt ein echter Rudelführer, der Hund versucht diese Rolle zu übernehmen. |