In Schottland weiden die halbwilden Schafe alleine auf riesigen Weideflächen und werden nur zum Desinfektionsbad, Aussortieren der Schlachttiere, Scheren usw. zusammengetrieben. Zum Einholen schickt der Schäfer die Hunde kilometerweit ins unübersichtliche, hügelige Gelände und lenkt sie von einer Anhöhe aus mit Pfiffen oder Handzeichen, weil der Hund aus seiner Perspektive heraus die Schafe oft nicht sehen kann. Der Hund konzentriert sich auf die Anweisungen seines Herrn, muss aber gleichzeitig selbst entscheiden, um in Mulden oder hinter Büschen versteckte Schafe herauszutreiben. Im Winter findet der Hund die in Senken vor dem Sturm schutzsuchenden, von Schneewehen zugedeckten Schafe alleine mit seiner feinen Nase. Der schottische Schäferhund ordnet sich willig unter, gehorcht freudig, denkt und handelt aber auch selbständig. Er ist feinfühlig und geht auf kleinste Gefühlsregungen ein. Der Collie bereitet dem Anfänger, der sich ein wenig mit Hundeerziehung befasst, keinerlei Mühe. Er fügt sich ins Familienleben ein und passt sich allen Lebenslagen an. Trotzdem braucht er eine konsequent liebevolle Erziehung, die ihm geistige Anregung und Aufgaben vermittelt. Der Hund möchte mit seinem Menschen arbeiten und für gutgemachte Übungen gelobt werden.
Er braucht seinen „Schäfer“, der ihm zwar selbständiges Handeln zugesteht, aber als Rudelführer Sicherheit gibt. Man sollte mit seinem Collie in irgend einer Form arbeiten. Erst dann genießt man die ganze Palette seines liebenswürdigen Charakters, Spielfreude, Sinn für Humor und geradezu unheimlich wirkende Intelligenz (feine Beobachtungsgabe!). Collies sind große Schmuser, brauchen engen Familienkontakt, halten sich aber auch gerne im Freien auf. Sie gehören an die Seite ihres Menschen, nicht in einen Zwinger und nur zum Spaziergang herausgeholt. In der Regel sind sie verträglich mit anderen Hunden, streunen oder wildern nicht und sind ideale Begleiter für Naturfreunde. Darf sich der Hund täglich austoben, ist er in der Wohnung ruhig und braucht nicht unbedingt ein Haus mit Garten. Fremden gegenüber ist der Collie eher zurückhaltend freundlich, abwartend, wie sein Mensch ihn begrüßt. Bemerkenswert sind seine scharfen Sinne Hören, Sehen, Riechen. Erwachsene Collies sind wachsam. Ihr natürlicher Schutztrieb reicht für den Familienhund aus. Ängstliche, nervöse und aggressive Collies sind nicht rassetypisch. Das lange Fell ist, wenn es dem Rassestandard entspricht, überraschend pflegeleicht. Haare lassen sich leicht von Textilien entfernen
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